Manchmal kann weniger mehr sein
Verschlussmittel-Downsizing als kostensparender Effekt für Kartonageverpackungen
Angestoßen durch die rückläufigen Auftragsvolumen überdenken derzeit zahlreiche Unternehmen des Versand- und Onlinehandels den Einsatz ihrer Verpackungsmaterialien. Dabei zeigt sich mitunter, dass insbesondere die Auswahl der Paketbänder ein bislang ungenutztes Potenzial zur Kostendämpfung bietet. Überall etwa wo die Nassklebestreifen von Schümann aus Gründen der Ökologie und Manipulationssicherheit als Kartonage-Verschlussmittel verwendet werden, kann ein gezieltes Downsizing zu spürbaren Einsparungen führen – ohne qualitative Einbußen.
Stadtallendorf, November 2023. – Das deutsche Unternehmen Schümann gehört zu den führenden Herstellern von Nasskleberollen und bietet dieses Kartonage-Verschlussmittel in zahlreichen Varianten an. Aktuell reicht die Auswahl von unverstärkten Nassklebebändern über verschiedene faden- und faserverstärkte Ausführungen bis hin zu hochbelastbaren Typen mit Gittergewebe-Verstärkung und doppeltem Kraftpapier. Diese relativ feine Abstufung der Nassklebebänder hinsichtlich ihrer Reißfestigkeit und Robustheit bietet dem Verpacker oder Versender einen großen Vorteil: Je nachdem nämlich, welche Ansprüche er an die mechanische Belastbarkeit, die Manipulationssicherheit, den Produktschutz und die Diebstahl-Prävention stellt, kann er den optimal passenden Kartonageverschluss für seine konkreten Anforderungen auswählen. Allerdings beobachten die Verschlussmittel-Spezialisten von Schümann hierbei immer wieder eine Tendenz zur Überdimensionierung. Typische Beispiele dafür sind etwa der Einsatz von Nassklebestreifen mit Mehrfach-Faserverstärkungen für Großserien-Verpackungen, für die zweifach fadenverstärkte oder sogar unverstärkte Varianten völlig ausreichend wären oder die Applikation hochbelastbarer, extrem reißfester UNIKRAFT-Nassklebestreifen – sie bieten ein Maximum an Manipulationsschutz – auf leichten Päckchen mit nur geringwertigen Inhalten. Solche Überdimensionierungen schießen meist weit über das Ziel hinaus und treiben die Gesamtkosten für eine Kartonageverpackung unnötig in die Höhe. Zudem stehen sie im Widerspruch zum Prinzip der ressourcenschonenden Verpackung.
Überdimensionierung vermeiden
Als pragmatischen Ansatz zur Vermeidung des unverhältnismäßigen Einsatzes von Nassklebebändern empfehlen die Berater von Schümann einen genauen Blick auf die Gewichtsklassifizierung der zu verschließenden Kartonagen. Da nämlich das durchschnittliche Stückgewicht der von der KEP-Branche bearbeiteten Pakete laut aktuellen Marktbeobachtungen (z.B. des Netzwerks Händlerbund) zwischen sieben und acht Kilogramm liegt, gibt es in den meisten Fällen gar keinen Grund zur Überdimensionierung des Verschlussmittels. Denn schon die unverstärkten Nassklebestreifen von Schümann sind so ausgelegt, dass sie sich für das sichere und staubdichte Verschließen von Paketen und Päckchen mit Stückgewichten von bis zu 12 Kilogramm eignen. Das bedeutet für die Praxis: Immer wenn keine besonders wertvollen, hygienesensiblen oder sicherheitskritischen Inhalte zu verpacken sind, lassen sich die Nassklebestreifen der einfachsten Ausführung als Verschlussmittel einsetzen. Die Versand- und Onlinehändler und ihre Verpackungsdienstleister können für einen Großteil ihrer Kartonagen also mit gutem Gewissen und ohne Qualitätseinbußen zu den preiswertesten und zugleich umweltfreundlichsten Nasskleberollen greifen. Sie senken damit ihren Kostenaufwand und leisten einen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks ihrer Verpackungen.
K-Linie als vielseitige Alternative
Die kritische Gewichtsklassen-Überprüfung kann dann auch im Bereich der größeren und schwereren Kartonagen fortgesetzt werden. Denn in vielen Fällen, in denen bislang das in der Herstellung besonders aufwändige und hochpreisige UNIKRAFT-Tape verwendet wird, würden laut Schümann beispielsweise die fadenverstärkten Nassklebebänder der K-Linie völlig ausreichen. Sie bestehen aus einem umweltschonenden Materialmix aus einlagigem Kraftpapier, einer Pflanzenleim-Beschichtung und sortenreinen PE-Verstärkungsfäden und werden in vier Typen angeboten. Dabei schützt die Variante K2 den Öffnungsschlitz der Kartonage mit zwei gegenläufigen Kurvenfäden gegen böswillige Absichten. Der Variante KF2 hingegen verleihen zwei gerade verlaufenden Parallelfäden eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen unerwünschten Zugriff. Über ein abermals verdichtetes Gelege mit zwei Parallelfäden sowie einem oder zwei gegenläufigen Kurvenfäden zeichnen sich die Ausführungen K1/KF2 und K2/KF2 aus. Sie bieten einen sehr hohen Reißwiderstand und infolgedessen einen hohen Schutzgrad vor Manipulation und Sabotage.
Bedrucken statt Etikettieren
Abgesehen vom Einsparpotenzial des bedarfsoptimierten Einsatzes bieten die Schümann-Nasskleberollen dem Anwender noch weitere Möglichkeiten zur Reduzierung seiner Verpackungskosten. Dabei erweisen sich in der Praxis vor allem zwei Aspekte als überaus wirksam: Erstens, mit den Nassklebestreifen lassen sich die Ecken und Kanten der Kartonagen mechanisch verstärken, wodurch die Anbringung zusätzlicher Schutzelemente überflüssig wird. Und zweites, durch die Möglichkeit des (farbigen) Bedruckens wird der Nassklebestreifen zum vielseitigen Informationsträger, womit der gesamte Kostenaufwand für die Beschaffung, Gestaltung und Applikation von Selbstklebe-Etiketten entfällt.
Aufgetragen werden die Nassklebebänder von Schümann manuell oder vollautomatisiert durch sparsames Benetzen mit Wasser. Ihr pflanzliches Klebe-Coating verbindet sich sekundenschnell mit der Oberfläche der Kartonage und bildet einen siegelartigen Verschluss, der sich nur destruktiv – und damit identifizierbar – öffnen lässt. Unverstärkte Nassklebestreifen lassen sich ohne Materialtrennung gemeinsam mit der ausgemusterten Kartonage entsorgen. ms
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Manfred Stiller, Freier Fachjournalist, Darmstadt