November 2024
  • EMobility/ Fahrzeugtechnik/ Sicherheitstechnik/ Brand und Feuerschutz/ Elektrotechnik |

Wirksame Sofortmaßnahme bei Akku-Havarien

Kager ergänzt sein Portfolio durch hochtemperaturfeste Brandbegrenzungsdecken

Das Handels- und Beratungsunternehmen Kager gilt als Spezialist für die Bereitstellung von Produkten für Hochtemperatur-Anwendungen. Abgestimmt darauf bietet es zudem ein wachsendes Programm an Arbeitssicherheits- und Feuerschutz-Lösungen. Neu mitaufgenommen in sein Portfolio hat es nun Brandbegrenzungsdecken (BBD) für den Einsatz in der E-Mobility. Sie dienen als sicherheitstechnische Sofortmaßnahme, mit der sich Kollateralschäden bei der Havarie von Li-Ionen-Akkus eingrenzen lassen.

Dietzenbach, November 2024. – Li-Ionen-Batterien haben sich inzwischen als führendes Energiespeichermedium in der E-Mobility etabliert. In zunehmendem Maße kommen sie heute sowohl in Pkws und öffentlichen Verkehrsmitteln zum Einsatz als auch in E-Rollern, E-Bikes und unzähligen Elektrogeräten. Allerdings: Obwohl diese Akkus stetig sicherer werden, verursachen sie immer wieder thermische Probleme und Brände. Viele E-Drive-Aggregate verfügen daher mittlerweile über integrierte Batteriemanagementsysteme. Da Lithium aber überaus reaktionsfähig ist und wegen seiner leichten Entzündbarkeit keine unsachgemäße Handhabung duldet, bleibt es nicht aus, dass die Li-Ion-Batterien gelegentlich doch überhitzen und thermisch durchgehen – Fachleute sprechen dann von einem Thermal Runaway. „Sobald nur eine einzige Zelle überhitzt, kann es in der Batterie zu einer Kettenreaktion kommen, die auch benachbarte Zellen erfasst. Hierbei entstehen toxische Gase und einzelne Zellen können sich explosionsartig zerstören, was eine Stichflammenbildung auslöst. Unter ungünstigen Umständen reichen bereits Temperaturen ab 100° C, um eine solche Havarie einzuleiten“, sagt Claudia Berck, Geschäftsführerin des Handels- und Beratungsunternehmens Kager.

Hochtemperatur- und bruchfest

Um sowohl Fahrzeugbetreibern als auch Ersthelfern und Feuerwehren ein wirksames und rasch einsetzbares Mittel zur Bekämpfung und Eindämmung von Batteriebränden bereitzustellen, hat das Unternehmen sein Produktangebot nun um spezielle Brandbegrenzungsdecken (BBD) erweitert. Sie bestehen aus einem hochtemperaturfesten Gewebe mit beidseitiger Vermiculite-Beschichtung, das nach dem EU-Brandschutztest gemäß DIN EN 13501-1 als nicht brennbar A1 klassifiziert ist. Eingesetzt werden können sie bei Bränden mit hohen Temperaturen von bis zu 1.300° C. Der Schmelzpunkt dieser Hightech-Textilien liegt bei 1.600° C und gemäß DIN 54345-1 sind sie als nicht leitfähig eingestuft. „Zu ihren großen Vorteilen gehört, dass ihre Faser – anders als bei Glasfaserdecken – selbst bei extremer Beanspruchung durch Temperaturwechsel nicht bricht“, erläutert Claudia Berck.

Darüber hinaus erlauben die neuen BBD im Kager-Programm dank ihrer offenporigen Gewebestruktur den uneingeschränkten Einsatz von Lösch- und Sprinklerwasser. Ihre Gasdurchlässigkeit verhindert hingegen ein ballonartiges Aufblähen und ihre Chemikalienbeständigkeit gilt als sehr gut. Weitere Qualitätsmerkmale sind die doppelte Nahtüberdeckung mit Stahlgarnverarbeitung sowie vier Schlaufen an den verstärkten Ecken, die das einfache und sichere Handling der Brandbegrenzungsdecke unterstützen. Ihre Gewebe-Grammatur beträgt etwa 625 g/m² und ihre Dicke liegt bei etwa 0,7 mm. Optional bietet Kager die BBD auch mit doppelter Gewebestärke an.

Drei Varianten für alle Fälle

Abgestimmt auf verschiedene Szenarien der E-Mobility stellt Kager seine neue BBD in drei praxisnahen Ausführungen zur Verfügung. Als platzsparende Variante zum Mitführen im Pkw gibt es die Brandbegrenzungsdecke zusammengerollt in einer roten Kunststofftasche und als mobile Zusatzausstattung für Transporter oder Fahrzeuge des Technischen Hilfswerks (THW) und der Feuerwehr empfiehlt das Unternehmen die Kombilösung mit einem roten Trolley. Für den stationären Einsatz in Betrieben, Autobahnmeistereien, Tankstellen, Tiefgaragen oder Werkstätten stellt Kager die Brandbegrenzungsdecke komplett mit Metallschrank, Hitzeschutz-Handschuhen sowie optional auch mit Atemschutz- und Augenschutzmaske bereit. Der Sicherheitsschrank ist rot lackiert, hat die Abmessungen 300 x 810 x 220 mm (B x H x T) und verfügt über einen Drehriegel. Je nach Ausführung hat die BBD eine Größe von 3.000 x 4.000 mm, 5.000 x 6.000 mm oder 6.000 x 8.000 mm.

Bei rascher und sachgemäßer Anwendung ist die Brandbegrenzungsdecke von Kager eine wirksame Brandschutz-Sofortmaßnahme bei Akku-Havarien. Die Gefahr des Ausbreitens und Überspringens eines Feuers auf die Umgebung lässt sich damit erheblich reduzieren, womit das Gesundheitsrisiko für die Brandbekämpfer sinkt und sich kostspielige Kollateralschäden vermeiden lassen. ar

596 Wörter mit 4.698 Zeichen (inkl. Leerzeichen)

Autor: Alexander Regenhardt, Freier Fachjournalist, Darmstadt

  • DE