September 2022
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Kompakter Brückenschlag zu großen Prozesslösungen

TARTLER erweitert MDM-Baureihe um ein neues Topmodell für die Kunstharz-Verarbeitung

Die kompakten 2K-Kunstharz-Verarbeitungsanlagen der Baureihe MDM von TARTLER bewähren sich überall dort, wo es auf das präzise Dosieren, Mischen und Applizieren kleiner Mengen flüssiger Polyurethane, Epoxide und Silikone ankommt. Die Gieß-, Sprüh- und Schäumtechnik gehören ebenso zu ihren Einsatzgebieten wie das Kleben, Beschichten und Laminieren. Nun gibt das Unternehmen die Erweiterung dieser Baureihe um das neue Topmodell MDM plus bekannt. Das Besondere daran: Es verfügt bereits über zahlreiche Leistungskomponenten der großen Nodopur-Anlagen von TARTLER.

Michelstadt, September 2022. – Ob man sie als großen Bruder der MDM-Systeme bezeichnet oder als kleine Schwester der Nodopur-Anlagen, liegt im Auge des Betrachters und ist eigentlich Nebensache. Von wesentlich höherer Relevanz ist, dass TARTLER mit der neuen MDM plus ab sofort eine kompakte Systemlösung für die Verarbeitung kleiner Kunstharzmengen bietet, die mit ihrer speziellen technischen Ausstattung zu den großen Dosier-, Misch- und Applikationsanlagen der weithin bekannten Nodopur-Serie aufschließt. Das heißt konkret: Einerseits setzt sich das neue Topmodell von den kleineren Tisch- und Gestellgeräten der MDM-Familie durch eine höhere Ausstoßleistung von bis zu 6,5 kg/min, je einen separaten Antrieb für jede Komponente, die Option einer integrierten Volumenstromregelung und ein 7-Zoll-Touchpanel ab. Andererseits aber baut die MDM plus extrem platzsparend und steht zu einem deutlich niedrigeren Preis zur Verfügung als eine Nodopur-Anlage. „Die neue Anlage ist das Optimum für all jene Kunstharz-Verarbeiter, die mittlere Mengen verarbeiten und wenig Stellfläche zur Verfügung haben, dennoch aber von den Vorteilen der modernen Prozesstechnik in Gestalt einer leistungsfähigen Kompaktlösung profitieren wollen“, so Firmenchef Udo Tartler.

Optisch markiert die neue MDM plus ihre Sonderstellung durch einen mobilen Grundaufbau mit Auffangwanne, wie er bislang vorrangig den größeren Anlagen des TARTLER-Portfolios vorbehalten war. In der Standardversion kann der Anwender wählen zwischen Behältern mit 3 bis 60 Liter Fassungsvermögen. Zudem verfügt die Anlage über eine Füllstandsanzeige für beide Komponenten und ist mit dem Mischkopf LC5/3 aus dem Portfolio des Unternehmens ausgestattet. Dieser hochwertige Mischkopf lässt sich mit rotierenden Einwegmischern aus Kunststoff bestücken – womit die Notwendigkeit entfällt, flüssige Spülmittel einsetzen zu müssen. Weitere wichtige Leistungsmerkmale der neuen Kompaktlösung von TARTLER sind die Wahlmöglichkeit zwischen elektrischen und pneumatischen Rührwerken für die Komponenten sowie der Silikagelfilter für die B-Komponente (z.B. Härter).

Darüber hinaus bietet die MDM plus die Möglichkeit, kleine Rezirkulationen der Komponenten durchzuführen. Hierbei wird das unvermischte Material in Dosierpausen aus den Behältern durch die Pumpen und – sofern vorhanden – den Volumenstromzähler und zurück in den Behälter bewegt. Dadurch kann die benötigte Temperatur gehalten werden und es lassen sich ohne Materialverlust Einstellungen an der Maschine vornehmen. Außerdem wird verhindert, dass sich Füllstoffe durch den Stillstand des Materials im Dosierschlauch absetzen. Vor der Dosierung wird die Rezirkulation abgeschaltet.

Nachwuchs im Kompaktbereich

„Die neue MDM plus ist der Brückenschlag zwischen unseren portablen Systemen für die Kleinmengen-Verarbeitung und unseren großen Nodopur-Anlagen, die bis zu 50 Liter Kunstharz pro Minute dosieren und mischen. Gleichzeitig bereichert sie die MDM-Familie um eine weitere attraktive Kompaktlösung“, sagt Udo Tartler. Kleinmengen-Verarbeiter können nun also aus insgesamt fünf Modellen auswählen. Dabei verfügt schon das Einstiegssystem MDM 3 über elektrisch angetriebene Dosierpumpen und Containerports zum Anschluss der Originalgebinde der Materiallieferanten. Es gibt bei einem Mischungsverhältnis von 100:100 bis zu 0,7 Liter Material pro Minute aus (die konkrete Ausgabemenge richtet sich stets nach den Viskositäten, Mischungsverhältnissen und Schlauchlängen). Das Tischgerät wird mit 220 V und ohne externe Druckluft betrieben.

Den Übergang zur maschinellen Dosier- und Mischtechnik erlaubt das Tischgerät MDM 4 von TARTLER. Es lässt sich durch verschiedene Pumpen-Konstellationen und je nach Mischungsverhältnis und Viskosität der Komponenten auf Ausgabemengen von 0,5 bis 0,8 l/min abstimmen. Hier sind Dosierverhältnisse von 100:10 bis 10:100 realisierbar. Als Mischkopf kommt ein LC 0/2 zum Einsatz, dessen Einwegmischer über eine flexible Welle von einem frequenzgeregelten Elektromotor in Rotation versetzt wird. Bei den Behältern kann der Anwender zwischen Gebinden mit Volumen von 0,5 bis 100 l wählen. Auch die MDM 4 benötigt zum Betrieb nur 220 V-Netzstrom.

Für Kunstharz-Verarbeiter, die variable Ausstoßmengen von 0,05 bis 1,5 l/min und mehr Funktionalität brauchen, gibt es die MDM 5. Die stationär oder mobil nutzbare Anlage erlaubt es, flüssige PU- und Epoxidharze zu gießen, sprühen oder schäumen. Ihre Siemens-Steuerung bietet unter anderem eine Schusszeit-Vorwahl und einen Topfzeitalarm. Die MDM 5 lässt sich mit verschiedenen TARTLER-Mischköpfen ausstatten und kann mit unterschiedlichen Gebinden, Rührwerken und Heizungen für Behälter, Schläuche und Mischkopf bestückt werden. Sie arbeitet mit 220 Volt und Druckluft (6-8 bar).

Für Ausstöße von bis zu 3,5 l/min ausgelegt ist die MDM 6 von TARTLER, die sich ebenfalls zum Gießen, Sprühen und Schäumen eignet. Neben weiteren Funktionen ermöglicht es ihre Steuerung, kleine und große Rezirkulationen der Komponenten durchzuführen. Bei der großen Rezirkulation fließt das Material zusätzlich auch durch den Mischkopf und die Maschine ist in Sekundenschnelle schussbereit. Die MDM 6 kann mit Behältern mit Volumen von 3,0 l bis 100 l betrieben werden. Ihre Rolle als bisheriges Spitzenmodell der Kompaktlösungen von TARTLER tritt sie nun ab an die neue MDM plus, die mit ihrem deutlichen höheren Ausstoß und ihrer erweiterten technischen Ausstattung zu den großen Anlagen der Nodopur-Serie aufschließt.

Für alle MDM-Anlagen von TARTLER gilt: Basierend auf dem Modularitäts-Programm des Unternehmens lassen sie sich mit zahlreichen Komponenten kundenspezifisch anpassen – etwa mit Fahrgestellen, Nachfüll-Kits, Beheizungs- und Entgasungssystemen. „Zudem begleiteten wir jeden Anwender bei jedem weiterführenden Schritt auf die nächsthöhere Stufe der maschinellen und automatisierten Kunstharz-Verarbeitung“, betont Udo Tartler. ms

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Autor: Michael Stöcker, Freier Fachjournalist, Darmstadt

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Dorn statt Haken

Vielerorts ist der Wechsel der Einwegmischer immer noch eine nervige Angelegenheit, da die Mischwendel (Mischspirale) über eine Öse mit einem Haken am drehangetriebenen Anschlussflansch des Mischkopfes befestigt werden muss. Dies läuft allerdings dem Wunsch nach weiterer Automatisierung in der Kunstharz-Verarbeitung zuwider. TARTLER entwickelte daher einen angetriebenen Mischeranschluss mit Selbstschneide-Gewinde, dessen konischer Gewindedorn sich sekundenschnell in die mit einer geeigneten Bohrung versehene Mischwendel hineindrückt. Ohne manuelles Zutun entsteht durch diese „Selbst-Montage“ eine passgenaue, kraftschlüssige Verbindung zwischen Mischwendel und Anschlussflansch, die mit zunehmendem Drehmoment fester schließt.

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